Aktionen

 

Mit unseren Aktionen, die meist im öffentlichen Raum positioniert sind, versuchen wir im allgemeinen Alltagstrott ein Zeichen zu setzen. Zum Teil sind es harmlose oder humorvolle Interventionen, zum Teil knüpfen sie an die Tradition einer politischen Aktionskunst an.  Unsere Spuren hinterlassen wir sowohl öffentlich als auch versteckt.

 

 

UNSERE EMAIL AN DIE RUSSISCHE BOTSCHAFT

24.3.22

 

Guten Tag,

 

die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendwer in Ihrer Botschaft die Mühe machen wird, diesen Text zu lesen ist zwar mehr als gering, aber da die Menschen weltweit und so auch ich in Anbetracht des Gemetzels in der Ukraine vor allem unter Hilflosigkeit leiden, ist es zumindest ein Versuch, die Gefühle und Gedanken zu kanalisieren und ihnen Raum zu geben. Vielleicht interessiert es Sie ja, wie Kinder und Jugendliche mit russischem Hintergrund, die hier in Deutschland leben, über die hochaggressive Vorgehensweise ihres Ursprungslandes denken.

 

Ich bin Kinder – und Jugendpsychotherapeut und betreue in dieser Funktion auch viele junge Menschen, die ihre Wurzeln in Russland haben. Es sind oft großartige Jugendliche, die sehr reflektiert, offen und interessiert - auch an der deutschen Kultur - sind. Immer wieder kommen wir auf den bestialischen und sinnfreien Krieg gegen die Ukraine zu sprechen und ich habe bisher keine Person getroffen, die auch nur annähernd Verständnis für das von Russland angerichtete Massaker hat. Im Gegenteil: Viele erzählen mir, dass sie sich für das, was Putin und seine blind folgenden Vasallen angerichtet haben, schämen. Sie schämen sich nicht nur, weil sie ein russisches Herz haben, sondern sie schämen sich auch, weil sie nicht nachvollziehen können, wie dumm Menschen im 21. Jahrhundert sein können. Krieg zu führen ist keine Frage von Intelligenz und Kompetenz, sondern vor allem eine Frage von Menschenverachtung und desaströser sozialer Inkompetenz. Bereits in Kindergärten, so sagten einige meiner Jugendlichen, lerne man, mit Konflikten friedlich umzugehen. Welches Bild eines Entwicklungstandes wirft das auf vermeintliche Erwachsene, die zudem Regierungsverantwortliche sind?

 

Jeder Mensch, der sich mit einer Waffe präsentiert, diese herstellt oder einsetzt, zeigt im Grunde die komplette Armseligkeit der menschlichen Spezies. Eine 10jährige Patientin – ebenfalls mit russischen Wurzeln – meinte neulich, sie fände Krieg dumm und sie könne nicht verstehen, warum man nicht lieber Schach gegeneinander spiele, anstatt Kindergärten, Schulhäuser und Wohnungen zu bombardieren. Als ich selbst nach den Jugoslawienkriegen durch Serbien fuhr und dort eine bombardierte Schule erblickte, die in Schutt und Asche lag, musste ich anhalten. Es war weniger Traurigkeit, sondern Ekel und Scham, die mich ergriffen: Wollte ich zu dieser Spezies Menschen gehören, deren Moralverständnis bei null liegt? Zur Erinnerung: Die moralische Entwicklung eines Menschen beginnt in der Kindheit; warum endet sie bei vielen im Erwachsenenalter?

 

Zudem berichteten die jungen, von mir betreuten Patienten über die Verheimlichungen bezüglich des Krieges in ihrem russischen Heimatland bzw. im Land ihrer Eltern und Großeltern. In Telefonaten oder anderen Kontakten in sozialen Medien würde die Verwandtschaft häufig erst wirklich über die Hintergründe und das barbarische Verhalten ihrer Regierung informiert. Was ist das für ein Vorgehen, sich mit falschen Versprechungen zum Präsidenten wählen zu lassen, um dann seine „Untertanen“ zu schikanieren, zu reglementieren, zu bestrafen, sie zu belügen, ihnen Freiheiten zu stehlen und sie sogar zu ermorden. Warum darf das ein einzelner Mensch??? Warum bremst ihn und seine Regierung niemand? Und warum vertreten Sie als Botschafter diesen Irrsinn? Aus Angst oder aus Überzeugung?

 

Es wird immer wieder von prorussischen bzw. russischen Stellen betont, dass es sich nicht um Krieg, sondern um eine militärische Sonderaktion in der Ukraine handeln würde. Oftmals wird man in diesem Zusammenhang nicht müde, die Kultur der Russen und damit auch ihren Glauben an eine geschlossene (nationalistische), diktatorisch geführte Kultur darzustellen, die sich eben dadurch von dem europäischen Rest und vor allem von Deutschland unterscheidet. Vermutlich soll dies unterstreichen, dass die Außenwelt von den wahren Gründen nichts versteht und sich nicht einmischen soll. Hier wird gerne auf die Ideologie des Philosophen Alexander Dugin hingewiesen, der mit seinen philosophischen Ausführungen offenbar auch Putin beeinflusst haben soll. Das was Dugin macht, ist seinem eigenen Volk ein Armutszeugnis auszustellen. Ich bin über 60 Jahre alt und habe die Russen, die mir im Leben privat oder dienstlich begegnet sind, zumeist anders erlebt; nämlich als Menschen, die neugierig auf das Andere und somit auch auf Andersdenkende sind. Es waren oft sehr intelligente, reflektierte und sozial eingestellte Personen mit einem guten Blick für das Gemeinschaftliche. Warum muss man sie in Russland ihrer Offenheit und ihren Talenten berauben? Krieg, auch wenn er in einem anderen Land geführt wird, tötet den Gemeinschaftssinn des eigenen Volkes. Er erfüllt ein reflektiertes Volk mit dem Wissen, dass die eigenen Regierenden nur ihrem krankhaften Narzissmus, ihrer Machtgeilheit und ihrem ganz persönlichen Vorteil folgen. Personen, die Krieg führen, sind an Gemeinschaft nicht interessiert.

 

Auch hier in Deutschland gibt es von Anhängern eines dumpfen Militarismus Verweise auf Kriege, die von anderen Nationen ausgehen, um damit den russischen Angriff zu verteidigen. Solche Whataboutismen dienen nur der Diskreditierung einer Sache; sie sind blödsinnige Ablenkungsmanöver. Mein politisches Denken hat sich nie auf ein bestimmtes Land oder eine bestimmte staatliche Ausrichtung gerichtet und daher verabscheue ich JEDEN Krieg. Ich denke, sobald die Vertreter einer Nation kriegerische Maßnahmen anzetteln, verlassen sie den Sektor des Vernunftdenkens. Dann geht es nicht mehr um Faschismus, Diktatur, Demokratie oder eine sonstige Spielart, sondern es ist einfach nur noch eine mit normalem Verstand nicht nachvollziehbare Handlung. Krieg ist die Abwesenheit von Sinn und damit von Vernunft. Auf der Welt hungern unzählige Menschen, haben keinen Zugang zur Bildung und verelenden, doch die großen Staatslenker investieren Millionen, gar Milliarden, um zu morden, zu brandschatzen und jegliche Menschlichkeit mit Füßen zu treten. Wissen Sie eigentlich, wie viele Menschen, die bisher den russischen Terrorismus in der Ukraine überlebt haben, aufgrund der Gräueltaten an psychischen Störungen leiden und künftig leiden werden? Das wird Ihnen sicherlich egal sein, doch werden auch die russischen Soldaten eines Tages traumatisiert sein. Welcher Mensch hat das Recht, so etwas in Kauf zu nehmen und zu veranlassen? „Der Krieg hat einen langen Arm. Noch lange, nachdem er vorbei ist, holt er sich seine Opfer (M.Kessel).“ Ich wünsche es Niemanden auch nicht den russischen Soldaten, aber ich weiß aus therapeutischen Sitzungen, wie Menschen leiden, die durch Kriege und Massaker psychisch ruiniert sind. Kriege lassen nicht nur Bauruinen zurück, sondern auch menschliche.

 

Meine kleinen und älteren Patienten mit einem russischen Hintergrund können nichts für die psychopathologischen Auswüchse der Diktatoren in Russland. Es ist nicht einfach, ihnen trotzdem den Glauben an die Menschheit (den ich selbst kaum mehr besitze) und Menschlichkeit wiederzugeben. Und es ist noch schwerer, Ihnen klar zu machen, dass friedliebende Russen tolle Menschen sind und das es letztendlich völlig egal ist, aus welchem Land man stammt, welche Hautfarbe man hat und welche politische Richtung man schätzt. Wichtig ist, dass man sich an ganz einfache Regeln hält: Menschen – egal woher sie kommen und wie sie leben - zu achten, für ihr Wohlergehen zu sorgen und Grenzen in den Köpfen einzureißen.

 

Ich selbst bin Anarchist. Mein Denken hat u.a. Ursprünge in der russischen Kultur, in der es früher große Freidenker gab. Ich brauche keine Person, die mir sagt, was ich zu tun und wie ich mich zu verhalten habe. Warum? Weil ich erwachsen bin, Verantwortung übernehmen kann, soziale Kompetenz besitze und von meinen Eltern gelernt habe, dass alle Menschen gleich sind! Vermutlich werden Sie und ich sehr konträr denken, doch vielleicht würden wir uns an der Theke einer Kneipe prima verstehen und auf die Zukunft anstoßen. Auf eine Zukunft in Frieden, Freiheit und Menschlichkeit. Das verstehen – wie schon gesagt – bereits kleine Kinder und sie bekommen das in der Regel besser hin als Politiker. Autokratische Systeme sind keine Politik, sondern das Ergebnis von Bösartigkeit, Empathielosigkeit, Soziopathie und Egozentrik.

 

Beenden Sie den Krieg, kehren Sie jedem Militarismus den Rücken und lassen Sie uns für eine friedliche Welt eintreten.

 

Mit Grüßen des Friedens

Marion und Arnold Illhardt

 

Brief an den NRW-Ministerpräsident Laschet im September 2018

 

Guten Tag Herr Laschet,

sicherlich werden im Zusammenhang mit der naturverachtenden Liquidierung des Hambacher Waldes momentan viele aufgebrachte Briefe bei Ihnen eintreffen. Wir bezweifeln, dass Sie diese lesen werden. Vor einiger Zeit war ich (AI) dienstlich bei einem Parteikollegen von Ihnen in Berlin. Angesprochen auf die zu jenem Zeitpunkt ablaufenden Proteste gegen TTIP antwortete der Parteifunktionär in meinem Beisein: „Man kann nicht auf all das hören, was der Mob dort draußen schreit.“ Was für eine entsetzliche Arroganz! Sieht auch Ihr demokratisches Verständnis so aus?

Dass die CDU nun Verantwortung für die Entfernung des uralten Hambacher Waldes aus Profitgier eines politisch übergeordneten Industriegiganten übernimmt, verwundert nicht weiter. Die Christdemokraten waren nie eine Partei, denen Klima- und Umweltschutz im umfassenden Maße wichtig sind. Die Art und Weise, wie sich lokale CDU-Strategen, die Angst vor ihrem eigenen Schatten haben, über Umweltschützer echauffieren, belustigen und verunglimpfen, hat beängstigende Ausmaße. Beschämend und bedenklich in einer Zeit, in der Umwelt- und Klimaschutz wichtige Targets der Politik - JEDER Politik - sein sollten.

Wenn also Ihr Handeln uns nicht verwundert, warum schreiben wir Ihnen dann? Wir haben sehr viel recherchiert und festgestellt, wie verwoben vor allem die CDU u.a. mit der RWE ist. Ich denke, Sie kennen die finanzielle Abhängigkeit von der Lobbykratie wie z.B. im Fall von Herrn Golland sehr wohl. Mir liegen Papiere vor, auf denen z.B. unzählige Landräte auf einer Gehaltsliste der RWE zu finden sind. „Im Jahr 2004 wurde bekannt, dass RWE die Gehälter von über 100 Kommunalpolitiken aufstockte und dafür insgesamt 600.00 Euro jährlich aufwendete (aus Lobbypedia). Lobbypedia). Das hat sich bis heute kaum geändert, verläuft nur in einem versteckteren Rahmen.

Für uns haben Parteien, die in einem finanziellen Abhängigkeitsverhältnis zur Industrie und anderen Institutionen stehen, keine demokratische Legitimität. Die CDU in NRW, aber auch andere Parteien lassen sich von dem Energieriesen RWE kaufen, um so profitorientierte Vorgänge, wie z.B. das Abholzen eines Waldes ohne Rücksicht auf Verluste durchführen zu können. Was für eine schändliche und verabscheuungswürdige Handlung. In einem Fernseh-/Radioauftritt sagten Sie sinngemäß, lediglich einen rechtlich abgestimmten Prozess durch-/auszuführen. Ich hege große Bedenken, dass es sich um einen rechtlichen Prozess handelt. Auch Wackersdorf oder Gorleben, bei denen es große Parallelen zur Vernichtung des Hambacher Waldes gibt, haben gezeigt, dass es zu keinem Moment um das Wohl der Menschen ging, sondern lediglich um kapitalistische Bestrebungen.

Die beiden Beispiele liegen in der Vergangenheit, so dass man sie mit dem Blick von heute analysieren kann, während das Vorgehen im Hambacher Wald ein schwelender Prozess ist. Auch damals haben die Minister und zuständigen Politiker Unwahrheiten gesagt, Verstrickungen mit der Industrie abgelehnt, mögliche Gefahren (damals zur Radioaktivität) verharmlost, Gegner kriminalisiert und die Polizei genutzt, um den Widerstand mit äußerster Aggression niederzuschlagen. Und selbst die obersten Gerichte wurden instrumentalisiert, um Gesetze zum Wohl der Machthabenden auszuhebeln. Wie man heute sieht: Alles vergeblich!

Wir zitieren Ihren Innenminister Reul: „Diese selbst ernannten Umweltschützer wollen nicht Bäume retten, sondern den Staat abschaffen“. Mal abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wer außer uns selbst uns zum Umweltschützer ernennen sollte, möchten wir unseren Brief mit einer Replik beenden: Nein, wir wollen nicht den Staat abschaffen, sondern wir möchten einen Systemwechsel, in dem eine ferngesteuerte Politik nicht mehr vorgesehen ist. Wir waren nie Anhänger einer Partei, aber Politiker wie Sie bestätigen uns, dass eine menschenwürdige Politik offenbar ausschließlich in außerparlamentarischen Prozessen eine Chance besitzt. Traurig und erschreckend!

Wir möchten Sie bitten, das irrsinnige Treiben im Hambacher Wald durch Politik, Wirtschaft und Polizei zu stoppen. Zeigen Sie Rückgrat! Menschen, die ihre Seele verkauft haben, gibt es in der Politik schon genug.

Mit freundlichem Gruß

Marion und Arnold Illhardt

 

Brief an das türkische Generalkonsulat

Protest gegen das Willkürsystem von Erdogan

Sehr geehrte Damen und Herren,


seit vielen Jahren beobachten wir mit Trauer, Fassungslosigkeit, aber auch Wut die Entwicklungen in der Türkei. Gerne hätten wir das Land bereist, aber es war uns auch schon vor Erdogan nicht möglich, Gast in einem Land zu sein, in dem früher Kurden, jetzt alle möglichen Menschen verfolgt, eingesperrt, unterdrückt, gefoltert oder getötet werden, die auch nur im weitesten Sinne der Staatsmeinung, also der Meinung von Erdogan nicht entsprechen. Gerne brüsten sich die türkischen Menschenbeherrscher damit, demokratisch zu sein. Tut uns leid, wir sehen dort Demokratie nicht einmal in homöopathischen Dosen. Das was wir momentan wahrnehmen ist eine Willkürherrschaft von wenigen Machtbesessenen. Eine solche Staatsform wird in der Politologie auch als Despotie oder Diktatur bezeichnet.


Momentan sitzen viele kritische Zeitgenossen in türkischen Gefängnissen. Wir müssen die Namen nicht aufzählen; Sie werden selbst die Namen der Menschen kennen, die mundtot gemacht werden sollen. Die Personen sitzen dort, weil sie z.B. journalistisch, wenn auch in kritischer Form tätig waren. Sie werfen ihnen Terrorismus vor. Es gibt allerdings keinerlei Gerichtsverfahren, mit denen die Vorwürfe untersucht und damit erhärtet werden. Ein Staat, der einfach Menschen einsperrt, die ihre Meinung sagen, ist in unseren Augen eine antidemokratische Katastrophe, ein Konglomerat aus Unvermögen, Erbarmungslosigkeit, Willkür, Dreistigkeit und sozialer Inkompetenz. Manche Reaktionen wirken geradezu infantil; von Staatsmännern oder –frauen erwarten wir Gesetzmäßigkeit, Gerechtigkeit und verantwortungsbewusste Gelassenheit.


Bei unserem Zeitungskiosk gegenüber haben irgendwelche Idioten einen Gullideckel ins Schaufenster geworfen. Eine üble und unsinnige Tat. Ein türkisches Regierungsvorgehen wäre nun, alle Menschen einzusperren und zu bestrafen, die im Zeitraum der Tat über die Straße gegangen sind oder Gullideckel herstellen. Wäre das nicht Unfug?


Natürlich gibt es auch hier in Deutschland ähnliche Tendenzen; dass jetzt beim G20-Gipfel Journalisten grundlos diskreditiert wurden, ist ein politisches Desaster. Doch schreiben wir nicht als Deutsche, sondern als Menschen, als Weltbürger. Auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, ist es uns ein wichtiges Anliegen, Ihnen als Vertreter des türkischen Generalkonsulats unsere Empörung mitzuteilen. Als Menschen, die gerne reisen, um Land und Kultur kennenzulernen, werden wir auch weiter die Türkei boykottieren und diese Haltung in den sozialen Netzwerken vertreten. Es tut uns leid, um die Gastronomen, die eine weltoffene Gesinnung haben und Erdogan ablehnen, aber wir würden es psychisch nicht ertragen können, in einem ehrlichen türkischen Hotel zu leben und zu wissen, dass vielleicht nebenan gefoltert, Andersdenkende unterdrückt, eingesperrt oder gar getötet werden.

 

Spätestens nach diesem Brief an Sie, würden vermutlich auch wir an der Grenze oder am Flughafen festgesetzt und eingesperrt werden. Allein der Gedanke zeigt den Irrsinn auf, wie Menschen agieren, die mit zu viel Macht ausgestattet sind. Wir lehnen jegliche Macht ab und plädieren für eine Welt für, nicht gegen die Menschen.


Mit freundlichen Grüßen
Arnold und Marion Illhardt

Email an die amerikansiche Botschaft

Protest gegen den Trumpismus

 

"Selber Denken"

Tafel am großen Wehr in Telgte

 

Das Holzschild mit der Aufschrift "Selber Denken" zierte einige Monate das Telgter Emswehr, bis man es beseitigte. Mit der Aktion sollte vor allem auf den Umstand aufmerksam gemacht werden, dass unser Denken immer mehr durch Medien, politische und wirtschaftliche Strukturen geprägt wird, ohne von uns infrage gestellt zu werden.

 

 

Schild Bahnof Telgte Foto A. Illhardt) Schild Bahnof Telgte (Foto A. Illhardt)

Bürger hängt falsches Schild im Bahnhof auf

 

Von Andreas Große Hüttmann in der WN, 10.10.2014

 

„Eine Bahnhofstoilette existiert aus hygienischen Gründen nicht. Die eingesparten Kosten wirken sich selbstredend auf die Vergünstigung der Fahrpreise aus“, heißt es auf einem Schild, das im Wartesaal des Bahnhofs hängt. Doch was, nicht zuletzt dank des DB-Logos, offiziell aussieht, ist ein Gag von Arnold Illhardt. Der Querdenker aus Telgte hat dieses „Aktiönchen“ ausgebrütet.

 

„Wer das Schild aufmerksam liest wird feststellen, dass beide Sätze im Grunde völliger Nonsens sind“, sagt der Diplom-Psychologe.

Für ihn hat das Ganze in erster Linie einen provokativen Faktor: „Meines Erachtens macht der überwiegende Teil der Schilder keinen Sinn. Wie Untersuchungen der Wahrnehmungspsychologie zeigen, achten die wenigsten auf Schilder, vor allem dann nicht, wenn es davon nur so wimmelt. Daher sind auch viele Straßenschilder effektlos“, sagt er.

Sein „Lieblingsschild“ in Telgte hängt am Jugendzentrum: Dort weise ein Schild über dem Parkverbot darauf hin, dass Krankenwagen dort parken dürften. Er habe bereits mehrere Schilderaktionen „verzapft“, gibt er in diesem Zusammenhang zu.

Für Illhardt hat das Schild aber auch eine stadtpolitische Dimension: „Ein Bahnhof ist der Flur einer Stadt. Traurig wenn dort nicht wie früher eine Toilette existiert“, sagt er.

Außerdem kritisiere er damit auch die hohen Fahrpreise. „Hin und zurück nach Warendorf kostet für zwei Personen 17 Euro. Da überlegt man künftig doch, wieder das Auto zu nehmen. Jeder Mist wird subventioniert, warum nicht die Bahntickets? Wie viele Menschen würden vielleicht umschwenken, wenn es billiger wäre, den Zug zu nehmen?“, gibt er zu bedenken.

 

 

 

Politische Krippe 2014

 

Politische Krippe ('Foto A. Illhardt) Politische Krippe ('Foto A. Illhardt)

 

Über Weihnachten 2014 im KulturKasten an der Herrenstraße – Unsere Antwort auf Pegida und andere ausländerfeindliche Strömungen: „Ich habe keine Angst vor Ausländern und Asylbewerbern. Ich habe Angst davor, eines Tages ohne sie in diesem Land leben zu müssen.“

 

 

 

 

Lebensvorschrift

 

Schild Leben (Foto A. Illhardt) Schild Leben (Foto A. Illhardt)

Dieses Schild hing einige Zeit in der Herrenstraße Telgte, verschwand dann nach einigen Wochen spurlos!

 

 

Dieser Weihnachtsbaum schaffte es ebenfalls in die hiesige Presse. Auch dort mutmaßte man über die Aufschrift " es wird höchste Zeit". Für kurze Zeit klingelten die Wecker sogar, um die Passanten aufmerksam zu machen.

 

 

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